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Elternzeit richtig planen: Der finanzielle Guide

Elterngeld optimieren, Aufteilung planen, Zuverdienst berechnen: Alles für deine Elternzeit.

Lesezeit: 9 Min.

Elternzeit planen – ein Thema, das werdende Eltern vor viele Fragen stellt. Die gute Nachricht: Deutschland hat ein großzügiges Elterngeld-System. Mit der richtigen Strategie holst du das Maximum heraus. Dieser Guide zeigt dir, wie du Basiselterngeld, ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus optimal kombinierst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Basiselterngeld: 65-67% des Nettos, max. 1.800 €/Monat
  • ElterngeldPlus: Halbe Höhe, doppelte Dauer – ideal bei Teilzeit
  • Partnerschaftsbonus: +4 Monate bei 24-32h/Woche für beide
  • Elternzeit mind. 7 Wochen vorher beim Arbeitgeber anmelden

Elterngeld-Optionen verstehen

Es gibt drei Elterngeld-Varianten, die du kombinieren kannst:

Basiselterngeld

  • Höhe: 65-67% des Nettoeinkommens
  • Minimum: 300 €/Monat
  • Maximum: 1.800 €/Monat
  • Dauer: 12 Monate (+ 2 Partnermonate)

Das "klassische" Elterngeld. Ein Elternteil bleibt zu Hause und erhält 65-67% des Nettoeinkommens.

ElterngeldPlus

  • Höhe: Maximal 50% des Basiselterngelds
  • Dauer: Doppelt so lang (2 Monate = 4 Monate Plus)

Ideal bei Teilzeit-Rückkehr: Du bekommst länger Elterngeld und kannst nebenbei arbeiten. Das Gehalt wird zwar angerechnet, aber insgesamt hast du oft mehr Geld.

Partnerschaftsbonus

  • Voraussetzung: Beide arbeiten 24-32h/Woche für 4 Monate
  • Bonus: 4 zusätzliche ElterngeldPlus-Monate pro Elternteil

Maximale Ausnutzung

Mit der richtigen Kombination aus Basiselterngeld, ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus kannst du bis zu 28 Monate Elterngeld beziehen (statt nur 14).

Elterngeld berechnen

Berechne dein Elterngeld für alle drei Varianten und finde die optimale Kombination.

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Optimale Aufteilung zwischen Elternteilen

Die Aufteilung zwischen den Eltern hat große finanzielle Auswirkungen. Hier einige Strategien:

Klassisch: 12+2

Ein Elternteil nimmt 12 Monate, der andere 2 Monate. Das Minimum für die Partnermonate ist 2 – nimmt keiner sie, verfallen sie.

Gesplittet: 7+7 oder 6+8

Beide teilen sich die Zeit gleichmäßiger. Finanziell interessant, wenn beide ähnlich verdienen. Der Besserverdienende sollte kürzer pausieren.

Mit ElterngeldPlus verlängern

Beispiel: Elternteil A nimmt 6 Monate Basiselterngeld, dann 12 Monate ElterngeldPlus in Teilzeit. Elternteil B nimmt 2 Monate Basiselterngeld. Ergebnis: 20 Monate abgedeckt, beide arbeiten phasenweise.

Der Geheimtipp: Monate splitten

Du musst nicht zusammenhängende Monate nehmen! Elternteil A nimmt Monat 1-6, Elternteil B Monat 7-8, dann wieder A für Monat 9-14 (ElterngeldPlus). So ist das Kind länger betreut.

Zuverdienst während der Elternzeit

Teilzeit-Arbeit während der Elternzeit ist möglich und oft sinnvoll. Aber es gibt Regeln:

Die Arbeitszeitgrenze

Du darfst maximal 32 Stunden pro Woche arbeiten (bei Kindern ab September 2021; früher 30 Stunden). Darüber hinaus verfällt der Elterngeld-Anspruch für diesen Monat.

Achtung bei der Stundengrenze

Überschreitest du auch nur in einem Monat die 32-Stunden-Grenze, verlierst du für diesen Monat den kompletten Elterngeld-Anspruch – nicht nur anteilig!

Wie wird der Zuverdienst angerechnet?

Bei Basiselterngeld: Das neue Netto wird vom alten Netto abgezogen. Vom verbleibenden Betrag erhältst du 65-67% als Elterngeld. Je mehr du verdienst, desto weniger Elterngeld.

Bei ElterngeldPlus: Das Elterngeld wird bis zur Hälfte des vollen Elterngelds ohne Zuverdienst gezahlt. Verdienst du in Teilzeit genauso viel wie vorher, bekommst du trotzdem ElterngeldPlus – ein klarer Vorteil!

Elterngeld mit Zuverdienst berechnen

Berechne, wie viel Elterngeld dir bei Teilzeit-Arbeit zusteht.

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Zusätzliche Leistungen

Neben dem Elterngeld gibt es weitere Unterstützung:

Kindergeld

250 €/Monat pro Kind (2025). Wird unabhängig vom Elterngeld gezahlt und nicht angerechnet.

Kinderzuschlag

Für Familien mit niedrigem Einkommen bis zu 292 €/Kindzusätzlich. Voraussetzung: Das Einkommen reicht für die Eltern, aber nicht für die Kinder.

Kinderzuschlag berechnen

Prüfe, ob du Anspruch auf den Kinderzuschlag hast.

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Mutterschaftsgeld

6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt zahlt die Krankenkasse 13 €/Tag, der Arbeitgeber stockt auf das volle Nettogehalt auf. Das Mutterschaftsgeld wird auf das Elterngeld angerechnet.

Geschwisterbonus

Wenn du schon ein Kind unter 3 Jahren hast (oder zwei unter 6), gibt es 10% mehr Elterngeld, mindestens aber 75 € extra.

Rückkehr in den Job

Die Elternzeit ist ein Karriere-Knick – muss aber kein Bruch sein. So planst du die Rückkehr:

Dein Recht auf Teilzeit

Während der Elternzeit hast du Anspruch auf Teilzeitarbeit beim eigenen Arbeitgeber (15-32 Stunden), wenn das Unternehmen mehr als 15 Mitarbeiter hat und du dort seit mindestens 6 Monaten beschäftigt bist.

Brückenteilzeit

Nach der Elternzeit kannst du für 1-5 Jahre in Teilzeit wechseln und hast danach Anspruch auf Rückkehr zur alten Stundenzahl (Betriebe mit mehr als 45 Mitarbeitern).

Tipps für einen sanften Wiedereinstieg

  • Halte während der Elternzeit Kontakt zum Arbeitgeber
  • Nutze Eltern-Kind-Büros oder Home-Office-Optionen
  • Plane die Kinderbetreuung frühzeitig (Kita-Wartelisten!)
  • Starte ggf. mit weniger Stunden und stocke später auf

Checkliste für die Elternzeit

  1. Schwangerschaft bekannt: Arbeitgeber informieren (wegen Kündigungsschutz)
  2. 3-4 Monate vor Geburt: Elterngeld-Optionen mit dem Elterngeld-Rechner durchrechnen
  3. 7 Wochen vor Elternzeit: Elternzeit beim Arbeitgeber beantragen (schriftlich!)
  4. Nach der Geburt: Geburtsurkunde beantragen
  5. Innerhalb 3 Monate nach Geburt: Elterngeld bei der Elterngeldstelle beantragen
  6. Kindergeld beantragen: Bei der Familienkasse
  7. Kinderzuschlag prüfen: Mit dem Kinderzuschlag-Rechner Anspruch prüfen
  8. Kinderbetreuung planen: Kita-Platz frühzeitig suchen

Häufige Fragen zur Elternzeit

Häufig gestellte Fragen

Redaktion Rechner ZentraleGeprüft

Finanzexperten mit Fokus auf Steuern, Gehalt und Vorsorge.