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Mieten oder Kaufen: Die richtige Entscheidung treffen

Wohnung kaufen oder weiter mieten? Finanzielle und persönliche Faktoren für deine Entscheidung.

Lesezeit: 8 Min.

Mieten oder kaufen – eine der wichtigsten finanziellen Entscheidungen deines Lebens. Die Antwort ist nicht so einfach wie "Kaufen ist immer besser" – sie hängt von Eigenkapital, Zinsen, Lebenssituation und dem lokalen Immobilienmarkt ab. Dieser Guide hilft dir, die richtige Entscheidung für deine Situation zu treffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 20-30% Eigenkapital plus Kaufnebenkosten (10-15%)
  • Monatliche Belastung maximal 30-35% des Nettoeinkommens
  • Kaufen lohnt sich meist erst ab 10-15 Jahren Verweildauer
  • Kaufpreis/Jahresmiete-Verhältnis unter 25 = tendenziell kaufen

Die finanzielle Perspektive

Die zentrale Frage: Was ist langfristig günstiger – die Miete zahlen oder eine Immobilie abbezahlen? Die ehrliche Antwort: Es kommt darauf an.

Kosten beim Mieten

  • Monatliche Kaltmiete (steigt typischerweise um 1-2% pro Jahr)
  • Nebenkosten (Betriebskosten)
  • Keine Instandhaltungskosten (zahlt der Vermieter)
  • Keine Bindung, hohe Flexibilität

Kosten beim Kaufen

  • Kaufnebenkosten (10-15% des Kaufpreises, einmalig)
  • Zinsen für den Kredit (oft der größte Posten)
  • Tilgung (baut Vermögen auf)
  • Instandhaltung (ca. 1-2% des Kaufpreises pro Jahr)
  • Grundsteuer, Versicherungen, Rücklagen

Mieten vs. Kaufen vergleichen

Berechne, ob Kaufen oder Mieten in deiner Situation finanziell günstiger ist.

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Kaufnebenkosten nicht vergessen

Ein häufiger Fehler: Viele vergessen die hohen Nebenkosten beim Immobilienkauf. Diese sind "verlorenes" Geld – sie fließen nicht in die Immobilie.

Typische Kaufnebenkosten

  • Grunderwerbsteuer: 3,5-6,5% je nach Bundesland (Bayern am günstigsten mit 3,5%, Brandenburg/NRW am teuersten mit 6,5%)
  • Notar und Grundbuch: ca. 1,5-2%
  • Maklerprovision: 3-7,14% (oft hälftig geteilt)

Nebenkosten sind 'verlorenes' Geld

Bei einer 400.000 € Immobilie in NRW mit Makler zahlst du allein ca. 48.000 € Nebenkosten! Dieses Geld fließt nicht in die Immobilie und muss erst durch Wertsteigerung wieder reingeholt werden.

Kaufnebenkosten berechnen

Berechne die exakten Kaufnebenkosten für dein Bundesland inkl. Grunderwerbsteuer, Notar und Makler.

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Opportunitätskosten: Die versteckte Variable

Was wäre, wenn du das Eigenkapital nicht in eine Immobilie steckst, sondern am Aktienmarkt investierst? Diese Frage wird oft übersehen.

Beispielrechnung

Du hast 100.000 € Eigenkapital. Option A: Als Anzahlung für eine Immobilie. Option B: In einen ETF-Sparplan investieren.

  • Option A (Immobilie): 100.000 € investiert, Immobilie steigt um 2% p.a. → nach 20 Jahren: Immobilie um ca. 49% im Wert gestiegen
  • Option B (ETF): 100.000 € + 500 €/Monat bei 7% Rendite → nach 20 Jahren: ca. 650.000 €

Das heißt nicht, dass Kaufen falsch ist – aber du solltest wissen, was du aufgibst. Bei sehr niedrigen Zinsen kann Kaufen trotzdem attraktiver sein.

Lebenssituation: Flexibilität vs. Sicherheit

Geld ist nicht alles. Die Entscheidung hängt auch von deiner Lebenssituation und deinen Prioritäten ab.

Mieten ist besser, wenn...

  • Du beruflich flexibel bleiben willst oder musst
  • Du unsicher bist, ob du langfristig am Ort bleibst
  • Du wenig Eigenkapital hast (< 20%)
  • Die Immobilienpreise in deiner Region sehr hoch sind
  • Du keine Lust auf Instandhaltung und Verwaltung hast

Kaufen ist besser, wenn...

  • Du mindestens 10-15 Jahre am Ort bleiben wirst
  • Du Wert auf Gestaltungsfreiheit und Sicherheit legst
  • Du genug Eigenkapital hast (20-30% + Nebenkosten)
  • Das Verhältnis Kaufpreis zu Jahresmiete unter 25 liegt
  • Du die Immobilie als Altersvorsorge siehst

Immobilie als Kapitalanlage

Eine Immobilie zur Vermietung ist eine andere Rechnung als Eigennutzung. Hier geht es um Rendite.

Mietrendite berechnen

Die Bruttomietrendite = (Jahreskaltmiete / Kaufpreis) × 100. Eine Wohnung für 300.000 € mit 1.000 € Kaltmiete ergibt: (12.000 / 300.000) × 100 = 4% Bruttomietrendite.

Nach Abzug von Instandhaltung, Verwaltung, Leerstand und Steuern bleibt oft nur 2-3% Nettorendite. Lohnt sich das? Kommt auf die Wertsteigerung an.

Mietrendite berechnen

Berechne die Brutto- und Nettorendite einer Anlageimmobilie.

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Entscheidungs-Checkliste

Beantworte diese Fragen ehrlich:

  1. Planst du, mindestens 10 Jahre am Ort zu bleiben?
    Ja → Kaufen könnte sich lohnen
  2. Hast du 20-30% Eigenkapital + Nebenkosten?
    Nein → Besser noch sparen
  3. Ist dein Job sicher?
    Unsicher → Mieten gibt mehr Flexibilität
  4. Liegt das Kaufpreis/Jahresmiete-Verhältnis unter 25?
    Beispiel: 400.000 € Kaufpreis bei 1.500 € Miete = 22 → OK
  5. Kannst du die Rate auch bei 5% Zinsen noch zahlen?
    Wenn die Zinsbindung ausläuft, könnten die Zinsen höher sein
  6. Hast du einen Puffer für Instandhaltung?
    Plane 1-2% des Kaufpreises pro Jahr ein

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Häufige Fragen zu Mieten oder Kaufen

Häufig gestellte Fragen

Redaktion Rechner ZentraleGeprüft

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